Mit all den Fortschritten der mobilen Technologie im Laufe der Jahre ist es oft verblüffend zu sehen, wie viele Menschen sich immer noch dagegen sträuben. Das iPhone hat sich von seiner klobigen Selbst zu einem erstklassigen tragbaren Gerät entwickelt, das als Kamera, Spielekonsole, persönlicher Computer und vieles mehr hinhält. So sehr, dass deren Aushängeschild, der App Store, sogar von den erfahrensten Konkurrenten kopiert wurde (Werft nur mal einen Blick auf die App-Integration von Windows 10).
Doch bis vor kurzem war mir nicht klar, dass die ältere Generation nur von einer bestimmten Marktnische angesprochen wird – den Live-Wetten. Klar, manchen von Euch kommt das jetzt wahrscheinlich wie eine oberflächliche Aussage vor. Doch als mein 70-Jähriger Nachbar, der vorgibt nicht mal eine SMS schicken zu können, sein iPhone 7 rausholte, um eine Reihe an Live-Wetten auf ein Bundesliga Spiel zu platzieren, entschied ich, der Sache weiter auf den Grund zu gehen. Während die jüngere Generation mit ihren iPhones und Android-Geräten durch die Straßen flaniert und nach Pokemons sucht, auf Facebook aktiv ist oder mit Google Maps nach dem besten Coffee Shop sucht, lässt sich die ältere Generation davon nicht begeistern. Neben Facetime mit den Enkelkindern oder dem Lesen der aktuellsten Nachrichten der Nachbarschaftswache, habe ich nur gesehen, dass sie den Kalender oder Taschenrechner (meistens zur genauen Aufteilung der Rechnung unter Freunden!) auf dem Handy nutzen. Also, kann es sein, dass der plötzliche Ausbruch meines Nachbarn vom „Gewöhnlichen“ in die Welt der Sportwetten-Applikationen bei der älteren Generation weiter verbreitet ist als ich dachte?
Ich sage nicht, dass jedes Altenheim mit Senioren gefüllt ist, die ihre Rente in Live Wetten investieren, aber die einfache Handhabung der App und die problemlose Anmeldung und das Angebot an Wettmöglichkeiten waren beachtlich. Ich weiß nicht mehr genau, wovon gebrauch gemacht wurde, aber die einfachen, hell erleuchteten „Wetten“ und „Auszahlen“-Tasten, Login-Felder per Fingerabdruck und einfache, dennoch sichere Zahlungsmethoden haben mich nachdenken lassen. Kann die ältere Generation durch Sprach-Applikationen mit einfacherer Anwendung und größere Tasten überzeugt werden? Vielleicht kann ein bisschen mehr Marketing darüber, dass SMS und E-Mails auch mit einem Sprachbefehl transkribiert werden können, dazu führen, dass die Generationslücke und die technologische Kluft zwischen der Jugend und ihren Großeltern kleiner wird.
Ganz gleich welches Urteil aus diesem Artikel gezogen wird, es wird deutlich, dass das iPhone und die umfangreiche Menge an Applikationen jung und alt gleichermaßen erreichen kann. Man braucht lediglich ein bisschen Überwindung und vielleicht die Verlockung, mit der richtigen Sportwette Geld zu gewinnen.