Seitdem der ehemalige iOS-Chef Scott Forstall im letzten Jahr bei Apple gefeuert wurde, ist Jony Ive zusammen mit seinem Team verantwortlich für die Software-Abteilung und damit auch iOS. Das nächste Betriebssystem ohne Forstalls Einfluss ist iOS 7, welches Apple auf der WWDC 2013 vorstellen will.
9to5Mac hatte in den letzten Tagen einige interessante Informationen zum neuen mobilen Betriebssystem zusammengestellt, welche aus den Händen von mehreren Insidern stammen. iOS 7 soll demnach ein komplettes Redesign erhalten und deutlich attraktiver für Anwender werden.
Die Rede ist von einer “sehr, sehr flach[en]” Benutzeroberfläche zusammen mit Verlust aller Anzeichen auf Skeuomorphismus und Glanz. Genau dieses realitätsnahe Design hat sich in den letzten iOS-Version etabliert, etwa in der Game Center-App oder in der iBooks-App.
Apple soll nun einen komplett anderen Weg mehr in Richtung der Windows “Metro”-Oberfläche gehen. Anhand der flachen Kacheln lässt sich erkennen, wie sehr sich iOS verändern wird, sollten die Gerüchte wahr sein. Umfangreiche Texturen würden der Vergangenheit angehören und durch einfachere Elemente ersetzt.
Bei all den Designanpassungen in iOS 7 soll Apple jedoch keinesfalls die Bedienung schwieriger gestalten. Das iPhone, der iPod touch und das iPad werden bekannterweise damit beworben, dass man sofort weiß, wie was funktioniert und man nicht erst in der Bedienungsanleitung nachschauen muss.
Folgerichtig sollen Kern-Apps und fundamentale System-Elemente, wie der Homescreen und Lockscreen, erhalten bleiben. Neuerungen fänden sich in überarbeiteten Icons für Standard-Apps, Toolbars, Tab-Bars und anderen Interface-Elementen.
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Ein weiterer 9to5Mac–Bericht thematisiert die Integration vom iPhone in Autos. So soll Apple nach Wegen suchen, den Sprachassistenten Siri zusammen mit der eigenen Karten-App auf die eingebauten Displays in der Mittelkonsole zu bringen.
Dabei soll man das iPhone in ein dafür vorgesehenes Dock stehen können, wobei eine optimierte Apple Maps-Version auf dem Auto-Bildschirm erscheinen und die proprietäre GPS-Navigation ersetzen würde. Siri würde dann Anweisungen durchgeben und auf alle Befehle des Anwenders hören.
Der Zusammenhang mit iOS 7 ergibt sich dadurch, dass die optimierte Karten-App nur anhand von Verbesserungen und Technologien im neuen Betriebssystem möglich sein soll. Die Quellen von 9to5Mac warnen davor, dass dieses Feature wohl nicht sofort mit Release von iOS 7 zur Verfügung stehen würde, denn Apple müsse zunächst seine Infrastruktur optimieren und weitere Gespräche mit Autoherstellern führen.
Wir sind jedenfalls sehr gespannt darauf, was Jony Ive aus seiner neuen Aufgabe als iOS-Chef gemacht hat und auch noch machen wird. Aus den bisherigen Spekulationen lässt sich in iOS 7 (Codename: Innsbruck) auf eine gründliche Design-Auffrischung schließen, jedoch mit Hinblick auf die Usability, also dass man die Bedienung nicht erst neu erlernen muss. Bleibt zu hoffen, dass sich iOS 7 nicht zu sehr verspätet.
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Erst im April berichteten mehrere bekannte und gut vernetzte Blogger von Verzögerungen bei der Entwicklung von iOS 7, nun hören wir ähnliches von Bloomberg.
Der offizielle Start des neuen mobilen Betriebssystems soll September sein, doch interne Deadlines würden nach hinten verschoben, um die Arbeit an einer ersten Preview-Version zu komplettieren, die auf der WWDC im nächsten Monat präsentiert werden soll.
Jony Ive soll einen großen Bogen um realistische Nachbildungen, wie die Holz-Bücherregale in der Zeitungskiosk-App, machen und weitreichende Änderungen an der E-Mail und Kalender-App planen, heißt es von anonymen Quellen. Methodisch soll Ive neue Designs testen, um einen Reinfall wie bei der Apple-eigenen Karten-App im letzten Jahr zu vermeiden.
Bei Bloomberg heißt es weiterhin, dass OS X-Ingenieure von ihren eigentlichen Projekten abgezogen werden, um an der zeitgerechten Fertigstellung von iOS 7 zu arbeiten. Zusätzlich sollen die Design-Änderungen so mächtig sein, dass iOS 7-Tester spezielle Folien über ihre Bildschirme legen müssen, um die Sicht von anderen Mitarbeitern darauf einzuschränken. Selbiges berichtete John Gruber von Daring Fireball Anfang April.
Schließlich geht man davon aus, dass einige Änderungen es wohl nicht in die erste Version von iOS 7 schaffen werden. Verschiedene Ideen von Ive, etwa die neue Mail-App, wären einfach zu umfangreich, um sie bis September in die finale Version einzubauen. Auch würde Ive an zukünftigen Konzepten forschen, diese seien beispielsweise Gestensteuerung über dem Bildschirm ohne ihn berühren zu müssen.