Da das iPhone 5 in Australien aufgrund der Zeitverschiebung schon gestern gestartet ist, hat iFixit einen Techniker dort hingeschickt, sodass man danach eines der ersten Teardowns mit Analysen und genauen Informationen erstellen konnte.
Im iPhone 5 hat Apple ein 4-Zoll Retina-Display mit 1136×640 Pixeln (326ppi), einen eigens angepassten A6-Prozessor, eine 8-Megapixel iSight-Kamera, einen 8-Pin Lightning Dock-Anschluss und ein 4G LTE-Modem verbaut – um nur die Highlights zu nennen. Als Betriebssystem ist iOS 6 vorinstalliert.
Sofort fällt beim Auseinandernehmen auf, dass Apple zumindest an der Unterseite weiterhin auf die sternförmigen Pentalobe-Schrauben setzt, die einen speziellen 5-Punkt Schraubendreher erfordern (Ich habe sie beim iPhone 4 auch mit einem Tri-Wing Schraubendreher rausbekommen).
Sind sie Schrauben raus, lässt sich die gesamte Front des iPhone 5 (gelöste Flex-Kabel vorausgesetzt) mit einem Saugnapf entfernen, was iFixit an das iPhone 3GS erinnert. Dies war beim iPhone 4 und iPhone 4S noch umständlicher.
Auf dem folgenden Bild sieht man gut, wie Apple das iPhone 5 von Innen aufgebaut hat:
Der iPhone 5 Akku entspricht genau den vorherigen Gerüchten. Der Hersteller ist Sony.
Laut iFixit weist er 3,8V, 5.45Whr und 1440mAh auf, wohingegen die Batterie des iPhone 4S nur marginal schwächer ist (3,7V, 5.3Whr und 1432mAh). Trotzdem verspricht Apple eine um 25 Stunden längere (225h) StandBy-Zeit.
Auf dem wohl interessantesten Bauteil des iPhone 5 – dem Logicboard – wurden alle vorhandenen Chips identifiziert.
Die wichtigsten Chips:
- Apple A6 Prozessor
- Qualcomm MDM9615M LTE Modem
- Hynix H2JTDG2MBR 128 Gb (16 GB) NAND Flash-Speicher
- Texas Instruments 27C245I Touchscreen SoC
- Broadcom BCM5976 Touchscreen-Controller (zwei Touchscreen-Chips für ein größeres Display)
Der A6-Prozessor ist Apple’s erster SoC basierend auf ARMv7. Da er nicht dem typischen ARM-Design entspricht, konnte Apple ihn nach eigenen Wünschen anpassen. Er weist 1GB Elpida LP DDR2 SDRAM auf, wie auf der Bezeichnung zu lesen ist.
Obwohl mehrere Komponenten entfernt wurden, konnte iFixit feststellen, dass das iPhone 5 Gehäuse trotzdem nur etwas schwerer ist als die iPhone 4/4S Glasrückseite allein. Dies passt gut zu Apple’s Aussage, das iPhone 5 wäre 20% leichter als das 4S.
Laut iFixit ist das iPhone 5 an der abgeschliffenen Ecke – seinem Markenzeichen – besonders anfällig für Kratzer:
Die Kamera, deren Abdeckung aus Saphirkristall hergestellt sein soll, war dagegen resistent gegen Kratzversuche:
Und hier das iPhone 5 komplett zerlegt in seine Einzelteile:
iFixit gibt dem iPhone 5 eine Repairability Score von 7 aus 10. Damit ist es das am leichtesten zu reparierende iPhone, welches es jemals gab. Die Front lässt sich zwar leicht entfernen, ist aber dafür teuer im Austausch. Der Akku ist ebenfalls gut erreichbar und kostet im Gegensatz zur Front nur ein Bruchteil.
Nur die Pentablobe-Schrauben und dass viele Komponenten auf wenigen Bauteilen zusammengefasst sind, hat iFixit nicht gefallen.